In seiner neuen Umgebung wird sich Uwe Kröger aus Zeitmangel kaum umschauen können. Ganze sechs Tage liegen zwischen seinem Bühnenabschied als Rusty am 27. Juni und den ersten Proben im Wiener Raimund-Theater, einer der drei ganz großen Bühnen in der Praterstadt. "Bislang ist noch vieles unklar", gesteht Uwe Kröger auch knapp drei Wochen vor seinem Antritt in Wien. "Ich weiß noch immer nicht genau, welche Rollen für mich vorgesehen sind, und auch meine neue Wohnung habe ich bisher nur auf Fotos gesehen." Fest steht jedoch, daß der Schauspieler dieses Mal keine Hauptrolle spielen wird; als Ensemblemitglied hat er nur einen Halbjahresvertrag unterzeichnet.
"Die Entscheidung, nach Wien zu gehen ist mir dennoch relativ leicht gefallen, denn ich bin mir absolut sicher, daß mich dieses Engagement in künstlerisher Hinsicht weiter nach vorn bringen wird." Anlaß zu diesem Optimismus bietet ihm dabei vor allem der Unterschied zwischen beiden Musical-Arten. "Bei Les Misérables wird viel mehr Wert auf schauspielerische und gesangstechnische Aspekte gelegt, als dies in Bochum der Fall war." Ob Uwe Kröger am 27. Juni die Rollschuhe tatsächlich endgültig an den Nagel hängt, ist noch nicht entschieden. Anfang nächsten Jahres wird nämlich in Bochum die Rolle des Rusty umbesetzt und Fritz Kurz, Produzent von "Starlight" und "Cats", hat bereits jetzt Interesse signalisiert, Kröger wieder zurückzuholen--und zwar als Erstbesetzung.